Vera Röhm
Spiegelbaum
2017

Bronze und poliertes Edelstahl, 650 x 65 x 65 cm

Der »Spiegelbaum« von Vera Röhm scheint sich in die Landschaft zunächst einzufügen, um seine Wirkung dann in subtilen Irritationen zu entfalten. Hinter der realitätsnahen Wiedergabe des Eichenstamms im Material der Bronze öffnet sich in der Spiegelung eine alternative, verfremdete Perspektive auf die umgebende Natur und Architektur. In der Interaktion mit dem Betrachter wird das Verhältnis von Spiegelung und Wahrnehmung, von Repräsentation und Wirklichkeit thematisiert. Es entsteht der Eindruck von einen »Riss in der Leinwand« oder einen »Fehler in der Simulation«, die Fragilität der von uns wahrgenommenen Realität scheint auf.

Das Skulptur, Installation, Zeichnung und Fotografie umfassende Œuvre von Vera Röhm (*1943 in Landsberg am Lech, Deutschland) steht formal in der Tradition des Konstruktivismus und zeugt von der Auseinandersetzung mit Konzepten von Raum, Zeit und menschlicher Wahrnehmung. Sie erhielt den Wilhelm-Loth-Preis sowie die Johann-Heinrich-Merck-Ehrung der Stadt Darmstadt. Ihre Werke wurden in vielen institutionellen Ausstellungen gezeigt und befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen wie u. a. im Modriaanhuis (Amersfort), in der Kunsthalle Mannheim, Sammlung der Deutschen Bank, Museum für Konkrete Kunst Ingolstadt und dem Museu da Cidade Lissabon.