Jonathan Meese
Humpty Dumpty
2009
Bronze, 160 x 440 x 200 cm
Benannt nach der berühmten Figur aus einem englischen Kinderreim, die unter anderem als menschenähnliches Ei in Lewis Carolls Kinderbuchklassiker »Alice im Wunderland« auftritt, erscheint Jonathan Meeses Skulptur »Humpty Dumpty« als visionär angelegte Flugmaschine, die der Künstler selbst folgendermaßen beschreibt:
»ist menschenideologiefrei, menschenmachtsfrei, religi- onsfrei, unbestechlich, präzise und ohne FALSCH. [...] Diese Metabolismusmaschine braucht als Treibstoff nur Zukunft, Liebe, Respekt, Neutralität und Erz, also Kunst. [...] Diese Totalstbabymaschine ist der zuckersüßeste Geleitschutz der Erzkunst. Das BABY-RAUMSCHIFF Humpty-Dumpty fliegt ohne Rückspiegel, ohne Rehling und ohne Nostalgie nur nach vorne, toll, toll, toll.«
Das so umfangreiche wie vielschichtige Werk von Jonathan Meese (*1970 in Tokyo, Japan), das Malerei, Collagen, Installationen, Videokunst und Performances sowie Theaterarbeiten umfasst, verbindet impulsive, expressive, provokante, anarchische Ausdrucksmittel und verschiedenste Symbole und Referenzen zu stilprägenden Bildwelten. Thematisch zentral ist dabei die Auseinandersetzung mit Machtstrukturen, Ideologien, Utopien, Mythen und der Rolle und den Einflussmöglichkeiten von Kunst. Seine Werke sind in bedeutenden Sammlungen vertreten, wie der des Centre Pompidou Paris, des Museum of Contemporary Art, North Miami, oder der Saatchi Gallery, London. Er gehört zu den bekanntesten deutschen Gegenwartskünstlern.