Leiko Ikemura
Doppelfigur mit Vogel im Arm
1998
Bronze, 56 x 26 x 40 cm
In Leiko Ikemuras hybrid anmutenden Wesen verbinden sich menschliche, tierische und pflanzliche Elemente und eröffnen durch Brüche in der erwarteten Form multiple Bedeutungsebenen. In ihrer kindlich und geisterhaft anmutenden Erscheinung evozieren sie eine traumähnliche Atmosphäre und verweisen auf Themen wie Geschlechtsidentität und Körperlichkeit oder das Verhältnis von Natur und Spiritualität. Die Skulptur »Doppelfigur mit Vogel im Arm« begegnet uns als gesichtsloses Wesen, tritt doppelt auf und entzieht sich doch. Kopf und Gesicht als Zentrum der Identität sind nur als Leerstelle vorhanden.
Leiko Ikemura (*1951 in Tsu, Japan) eröffnet in ihrem Werk, das Skulpturen, Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen umfasst, einen vielschichtigen, von allegorischer Bildsprache geprägten Kosmos, der sich jeder Klassifizierung entzieht. Sie studierte an der staatlichen Universität Osaka in Japan und kam 1972 nach Europa, wo sie erst in Spanien und dann in der Schweiz lebte. Seit 1991 ist sie Professorin an der Universität der Künste Berlin, seit 2014 Professorin an der Joshibi University of Art and Design, Kanagawa, Japan. Ihre Werke werden international in Museen und im öffentlichen Raum ausgestellt u. a. im Kunstmuseum Basel, National Art Center Tokyo, Museum de Fundatie Zwolle und im Skulpturenpark Köln.